Historie

St. Antonius Schützenbruderschaft Iseringhausen

Aus der Gründerzeit

Aus der Gründerzeit des Schützenvereins St. Antonius lseringhausen und über die Gründung selbst gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen. Die Mitbegründer des Vereins sind inzwischen alle verstorben. Der Chronist ist somit bei der Beschreibung dieser frühen Epoche weitgehend auf mündliche Überlieferungen sowie auf die Aussagen der ältesten Vereinsmitglieder angewiesen, die bereits das 80. oder gar das 90. Lebensjahr überschritten und folglich die Gründer des Schützenvereins noch persönlich gekannt haben, wie zum Beispiel Heinrich, Willi und Maria Nebeling, Heinrich Schneider (Kösters), Anna Schmidt, Auguste Stracke, Josef Viedenz (Mennekes) oder Heinrich Nebeling, Potzenhof. Aber was über die ersten fünf Vereinsjahre in Erfahrung zu bringen war, muß als äußerst dürftig und unbefriedigend bezeichnet werden. In der kleinen Festschrift zum 50-jährigen Stiftungsfest des Vereins im Jahre 1949 sind dem Zeitraum 1898 bis 1914 unter der Rubrik „Geschichtlicher Rückblick“ ganze 25 Zeilen gewidmet. Über die Gründung des Schützenvereins und die nachfolgenden Jahre ist dort folgendes zu lesen:

„Der St. Antonius-Schützenverein wurde 1898 gegründet. Im gleichen Jahr wurde auch das erste Schützenfest gefeiert. Man versammelte sich im Steinbruch zwischen Iseringhausen und Halbhusten, um den König aus der Mitte der Männer; die sich mit Steinen bewaffnet halten und den Vogel von der Stange herunterwerfen wollten, zu ermitteln. Die hohe Würde sollte demjenigen zufallen. der sich dabei durch besondere Sicherheit auszeichnete. Der beste Schütze, sprich Werfer, war der inzwischen verstorbene Emil Häner aus Lüdenscheid. der somit zum ersten Schützenkönig des Schützenvereins Iseringhausen wurde. Bis zum Jahre 1904 versammelte man sich alljährlich an der gleichen Stelle zum gleichen Zweck. 1905 wurde der Vogel etwas höher postiert, denn man hatte sich entschlossen, ihn auf eine modernere Art aus seiner Vogelperspektive herunter zu holen. Es wurde erstmalig geschossen. „

Iseringhausens erster Schützenkönig, Emil Häner, war natürlich ein Sohn des Iseringhauser Grundes. Er wurde in Eltge geboren. Später verschlug es ihn aus beruflichen Gründen nach Lüdenscheid, wo er vermutlich auch verstarb.

Das „Grundgesetz“des Vereins: Die Satzungen

Das erste Versammlungsprotokoll des Vereins datiert unter dem 27. Dezember 1903 und wurde in Husten verfasst. Darin heißt es in lapidarer Kürze:

„In der heutigen vorschriftsmäßig durch öffentliches, schriftliches Aushängen am schwarzen Brett bei der Kapelle in Iseringhausen zusammenberufenen Versammlung des St. Antonius-Schützenvereins zu Iseringhausen wurde nach erfolgter Errichtung der vorstehenden Satzungen zur Wahl des Vorstandes geschritten und wurden folgende Personen einstimmig gewählt:

1. Heinrich Scheele in Halbhusten zum Vorsitzenden
2. Josef Stracke in Iseringhausen zum Kassierer und
3. Anton Scheele in Husten zum Schriftführer

Sämtliche Gewählten nahmen die Wahl an. „

Nach dem üblicherweise folgenden v.g.u. (vorgelesen, genehmigt, unterschrieben) stehen die Unterschriften dieser drei Männer und gleichsam als deren Besiegelung nach den vorangestellten Abkürzungen g.w.o. (genehmigt wie oben) noch einmal der markante Namenszug des Schriftführers Anton Scheele, der damals wohl noch nicht ahnen konnte, daß einer seiner Söhne später einmal den Bischofsstuhl des hl. Kilian von Würzburg besteigen würde.

Dieses bewährte „Trio“ sollte die Geschicke des jungen Vereins in den nächsten zehn Jahren leiten und lenken. Der Ausgang der ersten Vorstandswahlen macht deutlich, dass man die „wichtigsten“ bzw. einwohnerstärksten Dörfer des Iseringhauser Grundes von Anfang an in das Vereinsgeschehen integrieren wollte. Auch bezüglich der Namensgebung „St. Antonius-Schützenverein“ in Anlehnung an den Patron der Iseringhauser Kirche scheint es keinerlei Differenzen gegeben zu haben. Etwas merkwürdig mutet es dagegen an, daß nach § I der Satzung als Sitz des Vereins nicht etwa Iseringhausen, sondern Husten bestimmt wird.
Auszug aus der Chronik der St. Antonius Schützenbruderschaft Iseringhausen zum 100jährigen Jubiläum 1998